Können Katzen Babynahrung fressen? Tierärztlich geprüfte Fakten & Sicherheitshinweise

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In den letzten Jahren hat die Beliebtheit von Tiernahrung in der menschlichen Lebensmittelqualität zugenommen. Die Frage, ob du deine Katze mit Babynahrung füttern sollst, ist also gar nicht mehr so abwegig, wie sie es vor Jahren vielleicht noch war. Nun, die Antwort ist nicht unbedingt ganz eindeutig.
Du kannst deine Katze mit Babynahrung füttern, aber sie hängt stark von den Zutaten ab. Es sollte ein gelegentlicher Leckerbissen sein und niemals ihre Hauptnahrung. Hier sind also einige Dinge, die du beachten solltest, bevor du deinem Vierbeiner menschliche Babynahrung fütterst.
Können Katzen Babynahrung fressen?
Katzen können ohne Bedenken hin und wieder Babynahrung fressen, solange die Rezeptur ihrer natürlichen Ernährung entspricht. Wenn du nach Babynahrung suchst, solltest du die folgenden Faktoren beachten.
Natürliches Fleischeiweiß
Katzen sind obligate Fleischfresser und brauchen daher eine proteinreiche Ernährung, die aus Fleisch besteht. Katzen können nicht gesund leben, wenn sie sich pflanzlich ernähren, denn viele ihrer lebenswichtigen Nährstoffe, wie z. B. Taurin, stammen aus tierischem Fleisch, wie Rind und Huhn.
Einige der geeignetsten Arten von Babynahrung für Katzen können Fleischrezepturen sein. Achte aber darauf, wie das Futter gewürzt ist. Zwiebeln und Knoblauch in jeglicher Form sind oft in Babynahrung enthalten, aber dieses Gemüse ist schädlich für Katzen.
Minimale Kohlenhydrate
Katzen können auch aus Gemüse und Kohlenhydraten wichtige Nährstoffe gewinnen, aber sie können diese Arten von Nahrung nicht besonders gut verarbeiten. Daher ist es am besten, pflanzliche Babynahrung zu vermeiden. Wenn du deiner Katze Babynahrung auf Obst- oder Gemüsebasis gibst, solltest du sie nur als Snack anbieten. Vermeide Katzenfutter, das zu viele Kohlenhydrate enthält, wie Reis, Mais und Kartoffeln.
Geringe Zuckermengen
Babynahrungsmarken können zu viel Zucker in ihren Rezepten verwenden. Obwohl Zucker für Katzen nicht giftig ist, bringt es keinerlei Vorteile, deiner Katze Zucker zu füttern.
Zunächst einmal sind die meisten Wohnungskatzen bereits anfällig für Übergewicht, besonders wenn sie kastriert oder sterilisiert sind. Sie haben ein höheres Risiko, an Gewicht zuzunehmen, weil sie viel weniger aktiv sind als wilde oder verwilderte Katzen, die draußen kilometerweit herumlaufen können. Der Wegfall des Paarungszwangs senkt auch den Energieverbrauch der Katze und macht sie ruhiger.
Katzen können Süßes auch nicht schmecken, weil sie keine Geschmacksrezeptoren haben, mit denen sie diesen Geschmack ausmachen können. Süße Leckerlis erfüllen also keinen ernährungsphysiologischen Zweck, und Katzen können nicht einmal den Geschmack von Zucker genießen.
Einfaches Rezept
Wenn du Babynahrung einkaufst, solltest du es möglichst einfach halten. Katzen haben ein empfindliches Verdauungssystem, daher kann eine komplexe Rezeptur mit zu vielen Zutaten oder Konservierungsstoffen leicht zu Magenverstimmungen führen.
Wenn du deine Katzen an ein neues Futter heranführst, achte darauf, dass du das Futter über mehrere Tage hinweg schrittweise und in kleinen Mengen in ihren Speiseplan aufnimmst. Plötzliche Änderungen in der Ernährung können dazu führen, dass sie sich schlecht fühlen.
Biologische Zutaten
Da Katzen nicht zu den vorgesehenen Konsumenten von Babynahrung gehören, sind die Inhaltsstoffe möglicherweise nicht für sie geeignet. Sie können leicht durch Zusatzstoffe und Konservierungsmittel geschädigt werden. Bio-Nahrung stellt sicher, dass deine Katzen reine und vollwertige Nahrung zu sich nehmen.
Lebensmittel, die nicht gesund für Katzen sind
Es ist auch wichtig, daran zu denken, dass Menschen einige Lebensmittel essen können, die für Katzen gefährlich oder giftig sind. Achte darauf, dass du deiner Katze keine Babynahrung fütterst, die die folgenden Zutaten enthält
Zwiebeln und Knoblauch
Zwiebeln, Knoblauch und andere Gemüsesorten aus der Familie der Alliumgewächse sind für Katzen nicht geeignet. Selbst Zwiebel- und Knoblauchpulver sind für Katzen giftig. Diese Gemüsesorten sind schwer verdaulich, und wenn eine Katze zu viel davon frisst, kann sie anämisch werden.
Weintrauben
Weintrauben und Rosinen aller Art können für Katzen giftig sein. Die genauen toxischen Eigenschaften sind nicht bekannt, aber der Verzehr von Weintrauben und Rosinen kann zu Nierenversagen führen.
Milchprodukte
Entgegen der landläufigen Meinung können viele Katzen keine Milchprodukte verdauen. Sie neigen dazu, nach dem Kätzchenalter laktoseintolerant zu werden, da das Laktaseenzym abnimmt. Manche Katzen können Käse bedenkenlos genießen, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass deine Katze ihn nicht fressen kann, ohne dass ihr schlecht wird.
Avocado
Alle Teile der Avocadopflanze können für Katzen schädlich sein. Avocados enthalten ein Toxin namens Persin, das ein natürliches Fungizid ist. Katzen, die Avocados fressen, können eine Magenverstimmung bekommen und Erbrechen oder Durchfall erleiden.
Der Kern kann auch eine Erstickungsgefahr darstellen, und da Avocados einen hohen Fettgehalt haben, können Katzen eine Pankreatitis entwickeln.
Zitrusfrüchte
Zitrusfrüchte enthalten ätherische Öle, die den Magen-Darm-Trakt der Katze reizen können. Das Fruchtfleisch kann ohne Bedenken verzehrt werden, aber der Rest der Frucht, wie z. B. die Schale und die Kerne, sind für Katzen nicht geeignet.
Zum Glück mögen die meisten Katzen den Geruch von Zitrusfrüchten nicht und meiden sie daher.
Lebensmittel, die für Katzen ungefährlich sind
- Gekochtes Fleisch
- Kürbis
- Haferflocken
- Spinat
- Karotten
- Erbsen
- Blaubeeren
- Erdnussbutter
- Äpfel
- Bananen
- Erdbeeren
Wann ist es angemessen, Katzen mit Babynahrung zu füttern?
Babynahrung ist kein Mahlzeitenersatz für Katzen, weil sie ihren Nährstoffbedarf nicht deckt. Deshalb ist es sinnvoll, deiner Katze Babynahrung als besonderes Leckerli zu geben. Da Katzen Kohlenhydrate nicht besonders gut verarbeiten und nicht viel Obst und Gemüse fressen können, profitieren sie am meisten von Babynahrung mit Fleisch.
Vergiss nicht, dass Katzen auch essentielle Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamine und Mineralien benötigen, die sie regelmäßig zu sich nehmen müssen, damit ihr Körper optimal funktioniert.
- Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren
- Taurin
- Vitamin A
- Vitamin D
- Riboflavin
- Niacin
- Selen
- Kalzium
- Kalium
- Magnesium
- Mangan
Die Association of American Feed Control Officials (AAFCO) bietet eine umfassende Liste von Nährstoffen, die Katzen regelmäßig zu sich nehmen sollten.
Schlussfolgerung
Die optimale Rezeptur für Babynahrung enthält als Hauptzutat Fleischprotein. Sie ist frei von Zucker- und Salzzusätzen und enthält nur Bio-Produkte.
Babynahrung sollte niemals die regelmäßigen Mahlzeiten einer Katze ersetzen. Es sollte nur als gelegentliches Leckerli oder als Zugabe zu den Mahlzeiten verwendet werden, um die Katze dazu zu bringen, ihr gewohntes Futter zu fressen, oder um ihr die Einnahme von Medikamenten auf Anraten des Tierarztes zu erleichtern.
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