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Warum landen Katzen immer auf ihren Füßen (laut Wissenschaft)?

Luxifa Le

By Luxifa Le

Katze läuft im Wald

Wir sind sicher, dass jeder schon einmal gehört hat, dass eine Katze immer auf ihren Füßen landet. Diese Vorstellung wird in der Regel verwendet, um zu veranschaulichen, wie Menschen aus schwierigen Situationen ohne negative Folgen herauskommen. Hier ist, was die Wissenschaft sagt.

hepper single cat paw divider

Der Aufrichtungsreflex

Der labyrinthische Aufrichtungsreflex, der allgemein als “Aufrichtungsreflex” bezeichnet wird, ist ein biologischer Impuls, der instinktiv durch eine unwillkürliche Abweichung von der aufrechten Position ausgelöst wird. Der Aufrichtungsreflex nutzt ein komplexes System visueller, vestibulärer und somatischer Signale, um festzustellen, dass sich der Körper im freien Fall befindet und aufgerichtet werden muss, um ohne Verletzungen zu landen.

Der Gleichgewichtssinn des Körpers, das vestibuläre System, wird zunächst in den knöchernen Wänden des Innenohrs ausgelöst und stellt fest, dass der Körper nicht richtig ausgerichtet ist. Der Aufrichtungsreflex stellt dann fest, welche Richtung “oben” ist, und richtet den Kopf wieder in die aufrechte Position aus, wobei der gesamte Körper des Tieres mitgenommen wird.

Das vestibuläre System nimmt die Schwerkraft über das Innenohr wahr und bewegt den Kopf, um festzustellen, in welcher Position sich der Kopf befinden muss. Es bewegt dann den Kopf und den Körper, bis die Schwerkraft aus der “unteren” Position kommt. Wenn sich der Kopf in die aufrechte Position bewegt, folgt ihm der Körper, bis der Aufrichtungsreflex feststellt, dass sich der gesamte Körper an der richtigen Stelle befindet.

Katze springt von einem Möbelstück herunter
Bildnachweis: Nils Jacobi, Shutterstock

Katzen und der Aufrichtungsreflex

Katzen sind eines der wichtigsten Studienbeispiele für den Aufrichtungsreflex. Der Reflex tritt bereits bei drei Wochen alten Kätzchen auf und ist im Allgemeinen im Alter von sechs bis neun Wochen voll ausgereift. Das Alter und der Aufrichtungsreflex sind jedoch nicht der einzige Faktor, der darüber entscheidet, ob sie auf ihren Füßen landen können.

Technik des Aufrichtens bei Katzen

Katzen scheinen alles im Griff zu haben, wenn es darum geht, ihren Körper aufzurichten. Sie verfügen sogar über eine biologisch bedingte Technik – wie sie sich bei Kätzchen zeigt -, mit der sie ihren Körper von der falschen in die richtige Position bringen.

Zunächst beugen sie sich in der Mitte, so dass sich die vordere und hintere Körperhälfte nicht mehr gemeinsam drehen. Stattdessen können sich die vordere und die hintere Hälfte des Körpers in dieser U-Form getrennt voneinander drehen.

Dann ziehen sie die Vorderbeine ein und strecken die Hinterbeine aus. Durch diese Bewegung kann sich die vordere Körperhälfte sehr schnell in die gewünschte Richtung drehen, während sich die hintere Hälfte nur wenig dreht.

Zum Schluss wechseln sie die Rotation und ziehen die hinteren Beine ein, während sie die vorderen Beine ausstrecken. Diese Bewegung bewirkt dasselbe wie der letzte Schritt, aber in umgekehrter Richtung, so dass die hintere Körperhälfte schnell in die richtige Position gedreht werden kann, während die Position der vorderen Körperhälfte beibehalten wird.

Falls nötig, kann die Katze das Kippen und Strecken der Beine wiederholen, bis der Körper aufgerichtet ist.

Natürlich geschieht dies sofort, wenn wir es normalerweise sehen, und es kann schwierig sein, alle Teile der Technik zu erkennen. Aber Falling Cat von Etienne-Jules Marey zeigt uns alle Schritte, die Katzen verwenden, um ihren Körper schnell von einer Position in eine andere zu bringen.

Katze springt in Richtung Kamera
Bildnachweis: Nils-Jacobi, Shutterestock

Skelettaufbau

Ein wichtiges Merkmal des Aufrichtungsreflexes der Katze ist ihr Skelettaufbau. Katzen haben keine Schlüsselbeine, eine der wichtigsten Strukturen, die beim Menschen eine schnelle Drehung verhindern. Probier es aus! Wenn du deinen Oberkörper drehst, verhindert dein Schlüsselbein, dass sich deine Schultern und dein Rumpf zu weit biegen. Katzen fehlt diese Knochenstruktur, und sie können ihren Körper sehr schnell auf eine Art und Weise drehen, zu der viele andere Lebewesen gar nicht in der Lage wären.

Katzen haben außerdem eine sehr flexible Wirbelsäule mit 30 Wirbeln. Erwachsene Menschen haben im Durchschnitt 24 Wirbel und sind deutlich weniger flexibel. Diese Flexibilität ermöglicht es der Katze, ihren Körper zu biegen, um ihn aufzurichten.

Endgeschwindigkeit

Mehrere Faktoren beeinflussen die maximale Fallgeschwindigkeit oder Endgeschwindigkeit der Katze. Katzen haben ein sehr geringes Körper-Gewichts-Verhältnis, leichte Knochen und ein dickes Fell, was bedeutet, dass sie nicht so schnell fallen oder so hart aufschlagen wie größere Tiere. Außerdem ergab eine Studie aus dem Jahr 2003, dass eine Katze, sobald sie die Endgeschwindigkeit erreicht hat, ihre Gliedmaßen horizontal ausstreckt, so dass der Aufprall gleichmäßiger auf den gesamten Körper verteilt wird.

Katze springt draußen von einer Mauer herunter
Bildnachweis: Jumpstory

Landen Katzen immer auf ihren Füßen?

Nein, das tun sie nicht. Wenn eine Katze die Endgeschwindigkeit erreicht, ist es viel wahrscheinlicher, dass sie auf dem Bauch landet.

Eine Studie aus dem Jahr 1987 hat 132 Katzen untersucht, die nach einem Sturz aus großer Höhe in das New York Animal Medical Center gebracht wurden. Die Studie ergab, dass Stürze aus zwei bis sechs Stockwerken die höchste Verletzungsrate aufweisen, verglichen mit Stürzen aus 7 bis 32 Stockwerken. Eine Katze stürzte sogar aus 46 Stockwerken und landete ohne jegliche Verletzungen.

Kritiker der Studie werden jedoch schnell darauf hinweisen, dass sie eine kritische Gruppe von Katzen auslässt: diejenigen, die den Sturz nicht überlebt haben; eine tote Katze kann nicht zum Tierarzt gebracht werden.

Die Studie aus dem Jahr 2003, die sich erneut mit dem Thema “Katzen, die aus großer Höhe fallen” befasste, stellte fest, dass Stürze aus sieben oder mehr Stockwerken mit schwereren Verletzungen und mehr Fällen von – manchmal tödlichen – Schäden an Brustkorb und Brust verbunden waren.

Katzen landen also nicht immer auf ihren Füßen, und Sie sollten sehr vorsichtig sein, damit Ihre Katze nicht herausfindet, ob sie es kann.

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Schlussfolgerung

Katzen landen nicht immer auf ihren Füßen, und sie können auch keinen Sturz aus jeder Höhe überleben. Dieser weit verbreitete Mythos kann wie eine fröhliche und aufmunternde Bemerkung klingen. Wenn ihre Besitzer ihn jedoch glauben, kann er für Katzen, die in Hochhäusern leben, tödlich sein. Leider wird man diese Behauptung wahrscheinlich nicht so schnell aus der Welt schaffen können. Dennoch kannst du deine Sorgfaltspflicht erfüllen, damit deine pelzigen Freunde sicher sind.


Bildnachweis für Artikelbild: Jumpstory

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