Wie du deine Katze davon abhältst, sich zu viel zu putzen: 11 tierärztlich geprüfte Methoden
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Katzen sind dafür bekannt, dass sie sich selbst putzen. Normalerweise halten sie sich relativ sauber, sodass wir kaum eingreifen müssen. Manchmal halten sie sich aber auch ein bisschen zu sauber. In solchen Situationen können sie Haare verlieren und sogar Wunden entwickeln. Die Zunge einer Katze ist ziemlich rau und kann ihr Fell und ihre Haut ernsthaft beschädigen, wenn sich eine Katze zu sehr putzt. Das kann zu Sekundärinfektionen führen, die schwerwiegend sein können.
Es ist nicht immer einfach, deine Katze davon abzuhalten, sich zu viel zu putzen. Sie wird es wahrscheinlich tun, wenn du nicht in der Nähe bist, und sie kann sich einfach aus dem Staub machen, wenn du versuchst, sie körperlich am übermäßigen Putzen zu hindern. Es gibt jedoch ein paar Methoden, mit denen du verhindern kannst, dass sich deine Katze bei der Fellpflege verletzt. Wir stellen diese Methoden hier vor.
Die 11 Methoden, wie du deine Katze von übermäßigem Putzen abhalten kannst
1. Finde heraus, warum deine Katze sich zu viel putzt
Es gibt mehrere Gründe dafür, dass deine Katze sich übermäßig putzt. Sie kann gestresst sein. Das kann dazu führen, dass sie nach entspannenden Verhaltensweisen wie dem Putzen sucht. Zu viel Fellpflege ist allerdings nicht gut, auch wenn es deiner Katze hilft, sich zu beruhigen.
Futtermittelallergien verursachen oft Juckreiz. Dieser Juckreiz kann zu übermäßiger Fellpflege und Beißverhalten führen, was Haut und Fell deiner Katze schädigen kann. Dies kann wie übermäßiges Putzen aussehen, obwohl deine Katze in Wirklichkeit nur einen Juckreiz hat.
Manche Katzen putzen sich, wenn ihnen langweilig ist. Das ist etwas seltener der Fall, weil Katzen aus Langeweile lieber Ärger machen. Übermäßiges Putzen kann aber auch daher kommen, dass deine Katze einfach nichts anderes zu tun hat.
Es ist wichtig, den Grund für die übermäßige Fellpflege deiner Katze zu kennen, um sie zu stoppen. Manchmal braucht deine Katze eine Ernährungsumstellung, wenn sie auf etwas in ihrem Futter allergisch ist. Wenn deine Katze sich langweilt, muss sie vielleicht mit Spielzeug und anderen anregenden Gegenständen beschäftigt werden. Stress ist schwieriger zu bewältigen, weil du nicht immer direkt auf den Grund für den Stress deiner Katze Einfluss nehmen kannst.
2. Gestalte dein Zuhause stressfreier
In vielen Fällen putzen sich Katzen, wenn sie gestresst sind. Manchmal putzen sie sich aber auch ein bisschen zu viel. Wenn du den Stress in deinem Haushalt verringerst, verhindert dies übermäßiges Putzen.
Katzen können durch scheinbar normale Dinge leicht gestresst werden. Zum Beispiel können Katzen empfindlich reagieren, wenn sie fremde Tiere vor dem Fenster sehen. Als kleinere Tiere sind Katzen oft defensiv gegenüber Hunden und sogar anderen Katzen. Außerdem haben sie ein Revierverhalten, so dass schon der Anblick eines Hundes in der Nähe des Hauses Stress auslösen kann. Wenn sich deine Katze oft über Tiere aufregt, die draußen vorbeilaufen, schließe die Fenster, sodass deine Katze sie nicht sehen kann. Kleine Veränderungen wie diese reichen vielleicht schon aus.
Manche stressigen Situationen lassen sich jedoch nicht ändern. Der Umzug in ein neues Zuhause ist zum Beispiel extrem stressig für Katzen, aber er lässt sich nicht immer vermeiden.
Auch laute Geräusche können für manche Katzen stressig sein. Achte darauf, dass deine Katze einen ruhigen Ort hat, an den sie sich zurückziehen kann, wenn es ihr zu laut wird. Etwas, auf das sie klettern und in dem sie sich verstecken kann, wie z. B. ein Kratzbaum, ist dafür die perfekte Wahl. Stelle ihn in einem ruhigen Bereich des Hauses auf, vorzugsweise dort, wo sich ihr Futter und ihr Katzenklo befinden.
3. Erhöhe die Anzahl der Ressourcen
Wenn du mehrere Katzen in deinem Zuhause hast, können sie durch einen “Mangel an Ressourcen” gestresst werden. Auch wenn du weißt, dass in der Waschküche ein voller Futtersack steht, verstehen Katzen das nicht. Wenn es nur einen Futternapf gibt, den sich drei Katzen teilen müssen, kann es sein, dass sie sich gestresst fühlen, weil es zu wenig Futter gibt. Das kann zu Revierverhalten führen, bei dem häufig eine der Katzen den Futternapf bewacht. Im Endeffekt stresst das alle Beteiligten nur noch mehr.
In Haushalten mit mehreren Katzen solltest du mehrere Plätze haben, an denen deine Katze fressen und Wasser trinken kann. Das verhindert, dass sie sich um ihre Vorräte sorgen muss, weil sie weiß, dass es mehrere Anlaufstellen gibt, die sie aufsuchen kann, wenn eine leer ist. Außerdem werden die Auswirkungen eines eventuellen Wächterdaseins minimiert, da die übrigen Katzen sich einfach einen anderen Futternapf suchen können.
Die Futternäpfe sollten in verschiedenen Räumen aufgestellt werden. Zwei Futternäpfe nebeneinander aufzustellen, ist nicht sehr hilfreich, da Katzen oft nicht so nah beieinander fressen wollen. Wenn eine Katze beschließt, das Futter zu bewachen, kann sie den Zugang der anderen Katze zu beiden Futternäpfen gleichzeitig einschränken. Sie sollten weit voneinander entfernt stehen, damit die Katzen gleichzeitig fressen können, ohne sich gegenseitig zu stören.
4. Platziere die Katzentoilette, das Futter und das Wasser an einem geeigneten Ort
Manchmal kann der Ort, an dem sich die Ressourcen unserer Katze befinden, Stress verursachen. Wenn der Futternapf zum Beispiel an einem stark frequentierten Ort steht, kann deine Katze unnötig gestresst sein, wenn Besuch kommt. Wenn das Katzenklo neben dem Trockner oder der Waschmaschine steht, könnte deine Katze Angst bekommen, während sie versucht, es zu benutzen. Vorzugsweise sollten alle notwendigen Dinge für deine Katze an ruhigen, leicht zugänglichen Orten untergebracht werden.
Wenn du mehr als eine Futterstelle oder eine Katzentoilette hast, solltest du versuchen, sie an gegenüberliegenden Enden des Hauses an ruhigen Orten aufzustellen. Je nach Größe deines Hauses ist das nicht immer möglich. Es ist wichtiger, die Futternäpfe voneinander entfernt aufzustellen, als das Futter in einem ruhigen Bereich zu lagern. Du solltest jedoch darauf achten, dass mindestens ein Futternapf und ein Katzenklo an einem abgelegenen Ort stehen.
5. Andere Katzen in angemessener Weise integrieren
Wenn du eine neue Katze in dein Zuhause aufnimmst, solltest du dies auf angemessene Weise tun, um zu vermeiden, dass eine der beiden Katzen zu sehr gestresst wird. Wenn du die neue Katze einfach in dein Haus steckst, bedeutet das Stress für beide Seiten. Stattdessen solltest du die neue Katze in ihrem eigenen Bereich unterbringen, wo sich beide Katzen an den Geruch des anderen gewöhnen können. Dadurch erhält die neue Katze auch einen “sicheren Bereich”, den sie nutzen kann, nachdem sie mit deinen anderen Katzen bekannt gemacht wurde.
Du kannst das Futter und das Wasser der neuen Katze nach der Eingewöhnung an ihrem Rückzugsort lassen. Die Katzen werden wahrscheinlich weiterhin ihr “eigenes” Futter und ihr eigenes Katzenklo benutzen, auch wenn sie beide im Haus umherstreifen. So vermeidest du Stress, da jede Katze ihren eigenen Platz hat, an den sie sich bei Bedarf zurückziehen kann.
6. Versteckmöglichkeiten anbieten
Katzen sind gut darin, Verstecke zu finden. Unter Tischen und auf der Oberseite von Schränken können sich Katzen normalerweise gut verstecken. Unter bestimmten Umständen ist es ihnen jedoch nicht möglich, sich zu verstecken, was zu Stress führen kann. Das ist eine häufige Situation in Fluren, in denen es normalerweise nicht viele Möbel gibt. Wenn du deiner Katze in diesen engen Räumen einen Platz zum Verstecken bieten kannst, kann ihr Stresspegel sinken.
Wenn es in deiner Wohnung eine bestimmte Stelle gibt, an der es immer wieder zu Konflikten kommt, solltest du mehr Versteckmöglichkeiten und eine vertikale Anordnung einführen. Wenn die Katzen auf der gleichen Ebene festsitzen, kann es für sie schwierig sein, miteinander auszukommen. Wenn eine Katze sich verstecken oder über die andere klettern kann, wird der Stresspegel deutlich gesenkt.
7. Erwäge Medikamente
Es gibt viele nicht-medikamentöse Möglichkeiten, um deine Katze zu beruhigen und übermäßiges Putzen zu verhindern. Manchmal sind jedoch Medikamente erforderlich. Das gilt vor allem für stressige Situationen, die sich nicht ändern lassen, wie z. B. ein neues Baby im Haus oder eine unvermeidliche Änderung der Routine. Glücklicherweise sind viele Medikamente nicht invasiv.
Pheromone
Synthetische Pheromone können eine Lösung sein. Mutterkatzen geben beruhigende Pheromone ab, wenn sie ihre Kätzchen säugen. Es gibt synthetische Versionen davon auf dem Markt, die oft eine beruhigende Wirkung auf erwachsene Katzen haben. Du kannst Halsbänder wählen, in denen die Pheromone integriert sind, oder auch Diffusoren für problematische Orte. Diese Pheromone sind für den Menschen nicht nachweisbar und haben kaum Nebenwirkungen. Es kann allerdings ein paar Wochen dauern, bis sie vollständig wirken.
Zylkene
Eine weitere Möglichkeit ist das Nahrungsergänzungsmittel Zylkene. Es wird aus Milchpeptiden hergestellt, die Katzen beruhigen können. Es ist ein Nutrazeutikum, das heißt, es ist kein Medikament, kann aber medikamentenähnliche Wirkungen haben. Mit anderen Worten, es ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das signifikante Auswirkungen auf eine Katze haben kann.
In der Regel dauert es etwa 7 Tage, bis dieses Präparat wirkt, aber es kann sein, dass du fast sofort erste Ergebnisse siehst. Das Präparat muss einer Katze 4-6 Wochen lang verabreicht werden, um Gewohnheiten wie übermäßiges Putzen abzustellen. Es eignet sich am besten für kurzfristige, stressige Situationen, wie z. B. das Boarding im Flugzeug oder die Eingewöhnung an ein neues Baby.
Verschreibungspflichtige Medikamente
Wenn deine Katze ernsthafte Probleme mit übermäßigem Putzen hat, kann dir dein Tierarzt Medikamente empfehlen. Übermäßiges Putzen kann zu Wunden führen, die sich infizieren können. Diese Infektionen werden als Sekundärinfektionen bezeichnet, weil sie eine Folge des übertriebenen Körperpflegeverhaltens sind. Diese Infektionen können ernst und lebensbedrohlich sein. Sie zu behandeln ist kompliziert, da die Katze sich oft weiter übermäßig pflegt und die Wunde wieder aufbricht. Wenn die Wunde nicht heilt, ist es fast unmöglich, die Infektion vollständig zu beseitigen. Wiederauftretende Infektionen sind häufig.
Aus diesem Grund muss das Putzverhalten behandelt werden. Wenn deine Katze bereits eine Infektion hat, hast du vielleicht keine Zeit mehr, andere Methoden auszuprobieren. Auch Medikamente können notwendig sein, wenn andere Methoden versagt haben.
Clomipramin ist ein zugelassenes Medikament, das zur Behandlung von Stress und Angstzuständen bei Katzen eingesetzt wird. Es wird zusammen mit Verhaltensmodifikationstechniken verschrieben, um zwanghaftes Verhalten wie übermäßiges Putzen zu behandeln. Dein Tierarzt ist die richtige Ansprechperson, um festzustellen, ob dies eine gute Behandlungsoption für deine Katze ist, da dieses Medikament für manche Katzen kontraindiziert ist. Halte dich an die Verordnungen und Empfehlungen deines Tierarztes und denke daran, dass das Medikament nicht abrupt, sondern schrittweise abgesetzt werden sollte.
8. Ändere ihr Futter
Manchmal wird übermäßiges Putzen nicht durch Stress verursacht. Stattdessen kann es mit Futtermittelallergien zusammenhängen. Viele Allergien verursachen Juckreiz bei Katzen. Wenn deine Katze auf etwas in ihrem Futter allergisch reagiert, ist es am einfachsten, ihr Futter zu wechseln. Katzen sind oft gegen die Proteinquelle in ihrem Futter allergisch. Die Umstellung auf ein Futter, das eine andere Proteinquelle enthält, kann helfen, übermäßiges Putzen zu reduzieren.
Sprich mit deinem Tierarzt. Er kann dich beraten, wie du mit Eliminationsmethoden auf der Basis von Diäten mit begrenzten Inhaltsstoffen herausfinden kannst, worauf deine Katze allergisch reagieren könnte und was die beste Ernährungsoption für deine Katze wäre.
9. Überprüfe auf Parasiten
Auch Parasiten können eine allergische Reaktion auslösen. Manche Katzen sind allergisch gegen den Speichel von Flöhen, aber auch Ohrmilben können Allergien auslösen. Du kannst selbst nach diesen Parasiten Ausschau halten, aber vielleicht musst du zum Tierarzt gehen, um sie vollständig auszuschließen.
Die Behandlung der Parasiten ist wichtig, um das übermäßige Putzen zu reduzieren. Sobald die Parasiten entfernt sind, hört das Jucken und Putzen der Katze oft auf.
10. Auf andere medizinische Probleme achten
Schmerzen können auch zu übermäßigem Putzen führen. Bei der Fellpflege wird Serotonin freigesetzt, das Katzen ein gutes Gefühl gibt. Deshalb nutzen sie es zum Stressabbau. Sie können es aber auch als natürliche Schmerzlinderung nutzen. Katzen sind bekannt dafür, dass sie ihre Krankheiten gut verstecken können. Manchmal übertreiben sie es mit der Fellpflege, um ihre Schmerzen zu lindern.
Möglicherweise muss dein Tierarzt nach zugrunde liegenden Gesundheitsproblemen suchen, die die Schmerzen deiner Katze verursachen. Dazu gehören in der Regel einfache, aber effektive Tests wie eine Blutanalyse.
Sobald die Grunderkrankung unter Kontrolle gebracht ist, wird deine Katze wahrscheinlich aufhören, sich zu sehr zu putzen. Manchmal behalten Katzen diese Angewohnheit aber auch bei.
Krankheiten können auch stressig sein, vor allem, wenn eine Umstellung der Ernährung oder der Routine erforderlich ist. Aus diesem Grund kann es sein, dass zusätzlich zur Behandlung des ursprünglichen medizinischen Problems weitere Schritte zur Behandlung des übertriebenen Putzen unternommen werden müssen.
11. Stimulation bieten
Manche Katzen putzen sich zu viel, weil sie sich langweilen. Das ist allerdings nicht so häufig wie die unzähligen anderen Gründe, die für dieses Verhalten verantwortlich sein könnten. Vielleicht solltest du zuerst nach gesundheitlichen Problemen suchen und ein paar andere Maßnahmen ausprobieren. Es ist jedoch nicht teuer und zeitaufwendig, deine Katze zu stimulieren, damit sie sich nicht langweilt.
Puzzle-Spielzeug ist sehr hilfreich. Du kannst fertige Spielzeuge kaufen oder selbst welche basteln. Beides ist effektiv. Puzzlespielzeug gibt Katzen die Möglichkeit, ihr Gehirn zu beanspruchen, was für viele Rassen sehr wichtig ist. Training kann ebenfalls für geistige Stimulation sorgen.
Neben der geistigen Anregung brauchen Katzen auch körperliche Bewegung. Obwohl Katzen oft viel Platz haben, um im Haus herumzulaufen, können wir nicht immer darauf vertrauen, dass sie wirklich die notwendige Bewegung bekommen. Mit Klettergerüsten und regelmäßig wechselndem Spielzeug kannst du dafür sorgen, dass deine Katze interessiert und stimuliert bleibt.
Schlussfolgerung
Es gibt viele Methoden, die du ausprobieren kannst, um das übermäßige Putzen deiner Katze zu lindern. Wenn du immer noch unsicher bist, wie du das Problem angehen sollst, oder du dir Sorgen machst, wendest du dich am besten an deinen Tierarzt.
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